Warum ein Dörrgerät?

Das Dörren ist eine traditionelle Konservierungsmethode. Dabei wird das Obst/Gemüse/Pilze auf Schnüre aufgefädelt oder auf einem Gestell ausgelegt, Kräuter gebündelt aufgehängt, um sie über mehrere Tage auf dem Dachboden, Speicher oder direkt am Kachelofen trocknen zu lassen. So hat man in den kalten Jahreszeiten einen guten Notvorrat und ist immer versorgt.

Heute fehlen dafür meist aber Platz, Raum und Zeit.

 

Dörren an der Sonne

Dafür werden die Früchte/Gemüse/Pilze auf Gitterroste gelegt und mit einem dünnen Netz vor Insekten und Vögel geschützt.

Da diese Trocknungsart sehr vom Wetter abhängig ist, dauert es Tage bis alles getrocknet ist.

Nachts muss man das Dörrgut aufgrund der Temperaturunterschiede und der dabei entstehenden Feuchtigkeit in die Wohnung nehmen und am nächsten Tag wieder bereitstellen.

Ich selbst hatte jahrelang hier einen Solartrockner im Einsatz. Es war recht aufwendig, den Solartrockner stets der Sonne auszurichten, immer das Dörrgut auf den Trocknungsprozess zu prüfen und dabei auf die Wetterveränderungen zu achten.

Nun erfüllt er seinen Dienst in meinem Selbsthilfeprojekt Msumarini in Kenya und ist dort ideal zum Trocknen von Ananas, Mango und Co.    

 

Dörren im Backofen

Generell ist es möglich, auch im Backofen zu dörren. Das Dörrgut kann auf Gitterrosten oder Backblechen ausgelegt werden.

Von Vorteil ist dabei die Umluft, damit die Wärme besser zirkulieren kann. Die Backofentüre sollte leicht gekippt sein, damit die entzogenene Feuchtigkeit entweichen kann.

Bei den meisten Backöfen lassen sich kaum niedrige Temperaturen unter 100 Grad einstellen. Gerade wer auf eine schonende Trocknung mit dem Erhalt wertvoller Vitamine und Nährstoffe oder auf Rohkostqualität (bis 42 Grad) achtet, hat beim Backofen keinen Spielraum.

Auch hier dauert der Trocknungsvorgang sehr lange und kostet durch die geöffnete Backofentüre neben Wärme auch entsprechend Energie. 

 

Dörren im Dörrgerät

Es liegt klar auf der Hand: Wer sich selbst mit feinem getrockneten Obst, Gemüse und Kräutern aus dem Garten versorgen will, grosse Mengen an Früchten und Gemüse zu verarbeiten hat, wer auf Trockenfrüchte ohne Zusatzstoffe wie Schwefeldioxid und Sulfite achtet, an Allergien leidet oder sich sonst ganz bewusst ernähren will, für den lohnt sich die Anschaffung eines Dörrautomaten.

 

Sedona Combo

Wie bei allen Haushaltsgeräten ist auch das Angebot an Dörrautomaten sehr gross.

Für mich waren folgende Faktoren für den Kauf ausschlaggebend:

 

- Grosse Dörrkapizität

- Innenbeleuchtung

- Leichtes Öffnen und Schliessen der Einschubtüre

- Automatischer Wechsel der Dörrzeiten und Temperatur sowie automatisches abschalten

- Dörren auf niedrig Temperatuen/Rohkostqualität

- BPA-frei

- Leiser und stromsparender Betrieb

- Leichte Reinigung

 

Seit mehr als 7 Jahren arbeite ich nun mit dem Sedona Combo und möchte ihn nicht mehr missen.

Mit ihm dörre ich alles Obst unserer Streuobstwiesen zu leckerem Fruchtleder in allen Variationen, kombiniere meine eigenen Gemüsebrühen, Gemüsechips und Kräutertees, mache unsere heimischen Superfoods wie Brennessel, Spitzwegerich, Meerettich etc. haltbar und fertige im Dörrofen mein eigenes *Brot* und feine Wraps

 

Hier die technischen Daten dazu:

  • Hersteller: Sedona/Tribest
  • Gehäuse: Kunststoff
  • Maße: Breite: 43cm, Höhe: 37 cm, Tiefe: 51cm
  • Gewicht:  ca. 13,5 Kilogramm
  • Spannung: 230 Volt
  • Leistung:   550 Watt
  • Frequenz Lautstärke: 50-60 dezibel
  • Digitale Zeitschaltuhr 2fach wählbar bis zu 99 Stunden Laufzeit
  • Digitaler Temperaturwähler 2fach wählbar von 30-68 Grad
  • Wählbare Trocknerebene
  • Innenbeleuchtung
  • Mit Scharnieren nach unten aufklappbare Glastüre mit Edelstahlgriff
  • 2 Ventilatoren
  • Trockenfläche pro Einschub: 35,5x29,5cm
  • 9 Trockeneinschübe
  • 1 Trennplatte
  • Herausnehmbares Krümelfach
  • Alle Teile, die mit den Lebensmitteln in Kontakt kommen sind BPA-frei. (Bisphenol- A)

 

Standort/Gehäuse Sedona Combo

Standort

Der Sedona Combo ist von seinen Massen und Gewicht her wie ein kleiner Backofen. Deshalb ist es am besten, dass er einen festen und eigenen Standort hat. Die Erfahrung hat gezeigt, dass wenn das Gerät griffbereit steht, die Benutzung um ein Vielfaches höher und auch einfacher ist. Bei mit Zuhause hat der Sedona Combo seinen festen Platz im Vorratsraum gefunden.

 

Gehäuse/Glastüre

Das Gehäuse ist aus schwarzem Kunststoff. Die durch Scharniere nach unten aufklappbare Türe besteht aus Glas und ist mit einem Edelstahlgriff versehen. Die Glastüre ist praktisch, da man durch das Sichtfenster alles im Blick hat. Sobald man die Türe öffnet, erfolgt ein Piepston und das Licht schaltet sich automatisch ein.

Auf der rechten und linken Seite des Gehäuses befinden sich Lüftungsschlitze sowie auf der Rückseite ein Abstandhalter, um die Luftzirkulation zu gewährleisten.

 

 

Mein Tipp: Am Standort den Sedona Combo immer an die Kante der Abstellfläche stellen, da die Türe sich sonst beim Öffnen nicht ganz nach unten klappen lässt und das Gerät sich nach oben hebelt.

Bedienungsfeld Sedona Combo

 

Das Bedienungsfeld des Sedona Combo ist mit einer Edelstahlplatte unterlegt und hat ein praktisches frontales digitales Anzeigendisplay.

Auf der linken Seite befindet sich der Ein- und Ausschalttaste (Power), gefolgt vom Wahlknopf zur Angabe der Temperatur in Celsius oder Fahrenheit (T/C).

Weiterhin ist das Bedienfeld mit Schaltern für die Temperatur- und Zeitanzeige ausgestattet. Sie kann über den Bedienungsknopf *Set* schrittweise eingestellt werden.

Die Temperaturanzeige (Temp) ist wählbar von 30-68 Grad, die Zeitwahl (Timer) erfolgt von 0-99Stunden.

 

 

Beide Schaltanzeigen sind jeweils in 10er Schritten und von 0-9 einstellbar. Sie werden über den Setknopf (Set) sozusagen bestätigt und springen dann automatisch zur nächsten Einstellung. 

Mit dem Displayknopf *Tray* lassen sich die Heizelemente mit den Ventilatoren separat ein- und ausschalten.

Das ist praktisch, gerade wenn man nur wenig Dörrgut hat, den Sedona Combo zum Aufwärmen/Warmhalten von Speisen oder zum Nachreifen von Obst verwenden will. Sie werden durch die mitgelieferte Trennplatte separiert und halten damit die Wärme im entsprechenden Trocknungsbereich.

Der Programmknopf *Raw* ist ideal für die Rohkosternährung, bei der die Lebensmittel nicht über 42 Gad erhitzt werden sollen, um lebensnotwendige Enzyme, Vitamine und sonstige Nährstoffe zu erhalten.

Der Sedona Combo arbeitet nicht mit einer sogennanten Durchschnittstemperatur, sondern garantiert eine gleichmässige Trocknung mit der genau gewählten Temperatur.

Beim *Fast* Programm arbeitet man mit wesentlichen höheren Temperaturen, die eine schnellere Trocknungsdauer und wesentlicher Zeitersparnis haben.

 

Mein Tipp: Beide Programme *Raw* und Fast*  lassen sich auch gut für die Rohkosternährung miteinander kombinieren.

So kann man über den Programmpunkt *Fast* das Dörrgut für 1-2 Stunden auf höherer Temperatur antrocknen.

Dadurch verdunstet der Wasseranteil in den Lebensmittel wesentlich schneller und spart auch Zeit bei der Trocknung.

Trotz höherer Betriebstemperatur werden die Lebensmittel in der Anfangsphase nicht über 40 Grad erhitzt.

Das Gerät schaltet dann durch die Temperaturwahl automatisch in den *Raw* Modus um.

 

Der Schalter ganz aussen rechts ist mit *Start/Pause* markiert .

Nach der Pause startet das Programm den Dörrvorgang mit der verbleibenden Zeit und der gewünschten Temperatur.

Alle Einstellungen, auch das Öffnen der Glastüre und das Wechseln in in einen anderen Modus, werden mit einem Piepston bestätigt.

 

Beim Ausschalten des Gerätes bleiben die letzten Einstellungen gespeichert.

Innenraum Sedona Combo

 

Der Sedona Combo ist an der Rückwand mit 2 Ventilatoren und 2 Heizelementen ausgestattet. Die Heizelemente werden über einen Thermostat überwacht, der konstant während des gesamten Trocknungsprozesses die eingestelle Temperatur hält.

 

Die beiden Ventilatoren verteilen die erwärmte Luft horizontal und gleichmässig im Innenraum und ergeben damit ein gleichmässiges Dörren auf allen Ebenen.

Sie werden von DC-Motoren angetrieben und sind daher auch recht leise. Beim Öffnen der Klapptüre stoppen die Ventilatoren automatisch.

 

Das Dörrgerät ist im unteren Bereich mit einem Krümeleinschub ausgestattet, das sich leicht zur Reinigung herausnehmen lässt.

Zum Trocknen selbst sind die BPA-freien und leicht einfügbaren Einschübe vorhanden. Sie haben einen Abstand von ca. 3cm und lassen dadurch auch dickere Scheiben bei Obst und Gemüse zu.

 

Dörrgitter Sedona Combo

Der Sedona Combo verfügt über 9 Einschubleisten und damit über 9 Dörgitter. Sie sind beim Kauf wählbar und sind aus Bpa-freien Plastik oder als Edelstahlgitter erhältlich.

Die Kunsttoffgitter sind BPA frei und lassen sich problemlos reinigen. Sie sind spülmaschinen fest.

 

Mein Tipp:

Ich habe mich bewusst für die Dörgitter aus Kunsststoff entschieden. Edelstahl lässt gewisse Obstsorten schneller oxidieren und durch die verschweissten Gitterstrukturen können sich Reste festsetzen, die sich nicht so leicht entfernen lassen.

Wenn es mal schnell gehen muss, lassen sich Krümelreste auch einfach mit dem Staubsauger entfernen.

Wer keine Spülmaschine hat, kann die Dörgitter in der Bade/Duschwanne etwas einweichen und schrubben. 

Sie sind dann fast wie neu.

Dörrfolien Sedona Combo

 

Für klebrige oder flüssige Lebensmittel z.B. für Fruchtleder, Gemüsekräcker Wraps etc. verwendet man sogenannte Dörrfolien, die man auf die Gitter auflegt.

Sie sind BPA- frei, aus lebensmittelechtem Polypropylen und lassen sich gut mit einem feuchten Tuch abwischen

 

Die Dörrfolien sind beim Kauf eines Dörrgerätes meist nicht im Lieferumfang enthalten. Man muss sie separat bestellen.

 

Die Dörrfolien lohnen sich auf jeden Fall.

Wie oft hat man Obst oder Gemüse übrig, dass man noch schnell verbrauchen will. Ich mixe es, gebe noch aromatische Gewürze dazu und streiche es dann auf den Folien aus. So hat man immer leckere und gesunde Süssigkeiten oder Cräckers...und die Reste sind auch noch sinnvoll verwertet.

Stromverbrauch Sedona Combo

Der Stromverbrauch ist immer von mehreren Faktoren abhängig:

  •  vom Wassergehalt des Dörrgutes
  •  wie dick die Scheiben, Stücke oder das aufgestrichene Dörrgut auf der Dörrfolie ist
  •  von der Anzahl der belegten Einschübe
  •  der eingestellte Temperaturgrad und der Trocknungszeit
  •  der Außentemperatur und der Luftfeuchtigkeit des Standorts des Gerätes

Gerade in den Sommermonaten und im Herbst dörre ich sehr viel. Für mich ist dabei immer wichtig, dass das Dörrgerät voll ausgelastet ist. Dörrzeiten von länger als 22 Stunden habe ich dabei nie überschritten, auch wenn das Dörrgut sehr feucht und wasserhaltig war. Der Stromverbrauch lag da bei ca. 6-7kw, die Stromkosten bei ca. 1,80Euro.

 

Fazit:

Der Sedona Combo ist ein multifunktionales Dörrgerät, der neben der normalen Trocknung auch pürierte Zutaten zügig und gleichmässig trocknet. Er kann auch zum Erwärmen von Speisen oder zur Herstellung von Joghurt verwendet werden.

Die gewünschte Temperatur lässt sich individuell einstellen und wird vom Gerät auch eingehalten. Er arbeitet leise und energieeffizient.  

Auch wenn der Anschaffungs-Preis des Gerätes im höheren Preissegment liegt, hat es sich schnell bezahlt gemacht. 

Natürliche Lebensmittel liegen immer mehr im Trend und sind daher recht teuer. 

So kosten z.B. 100gr. Fruchtleder/Rohkostkekse/Cräcker ca. 4-5 Euro pro Packung und sind schnell verbraucht.

Auch Beef Jerky, gedörrter Fisch, Gemüsebrühen und leckere Snacks wie Pizzataler oder Nusskekse lassen sich darin leicht zubereiten.

Mit dem Dörrgerät kann man ideal Gemüse/Obst etc. Reste verwerten, sich einen guten, haltbaren Vorrat anlegen, immer varieren und weiss um die enthaltenen Zutaten und den Trocknungsgrad genauestens Bescheid. Und Geld spart man auch noch dabei.

    

Gerne helfe ich Ihnen bei Fragen zum Gerät und rundum das Dörren.

Meine E-mail: rohkehlchen@gmx.de