Das Angebot an Milch-Alternativen ist inzwischen gross, da immer mehr Menschen aus ethischen oder gesundheitlichen Gründen auf tierische Milch verzichten.

Ihre Basis besteht meist aus Sojabohnen, Nüssen, Mandeln, Reis, Getreide, Hanf, Lupinen oder Kokos.

Da sie große Unterschiede im Geschmack haben, heisst es auch hier einfach probieren und testen.

Gemäss EU-Verordnung dürfen die Milch-Alternativen nicht als Milch bezeichnet werden und tragen deshalb meist die Aufschrift *Drink* oder *Getränk*. Eine Ausnahme bildet die Kokosmilch, das sie bereits vor der Verordnung auf dem Markt war.

 

All die pflanzlichen Milchalternativern sind industrielle Produkte, welche neben zugesetztem Zucker, Vitaminen auch künstliche Aromen, Konservierungsmittel, Verdickungsmittel, Säuerungsmittel enthalten können.

Achten Sie daher beim Kauf auch hier immer auf die Zutatenliste. Manche Pflanzendrinks lassen sich auch mit ganz wenigen Zutaten einfach und schnell zubereiten.

 

SOJADRINK

Sojadrink wird aus Sojabohnen und Wasser hergestellt. Sie ist vielseitig einsetzbar, sei es zum Aufschäumen für den Latte Macchiatto, zum Kochen und Backen oder bei allen Rezepten, in der tierische Milch verwendet wird.  

Sie hat einen hohen Protein-Anteil, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Vitamine und Folsäure.

Kalzium und Vitamin B2 sind eher weniger enthalten, was bei manchen Proukten als Ergänzung zugesetzt wird.

Sojadrink ist ungesüßt, gesüßt, in Bio-Qualtät oder sogar mit Vanille- oder Schokogeschmack, aber auch als Griessbrei, Pudding und in anderen Dessertvarianten erhältlich. 

 

Was ist beim Kauf von Sojadrink zu beachten?

 

- Die Sojabohnen sollten aus Bio-Anbau und Europa stammen, da viele Sojabohnen gentechnisch verändert sind und lange

  Transportwege hinter sich haben

- Das enthaltene Sojaeiweiß kann Nahrungsmittel- und sogenannte Kreuzallergien auslösen

- Soja enthält sekundäre Pflanzenstoffe, sogenannte Isoflavone, die in hohen Dosen als Phytoöstrogene wirken können. 

  Deshalb gilt auch hier beim Verzehr: Alles mit Mass und Ziel

 

NUSSDRINK

Haselnüsse, Mandeln, Cashewkerne oder auch Walnüsse sind die Grundlagen für eine Nussmilch. Sie sind laktose- und glutenfrei,  reich an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien wie Magnesium, Eisen, Kalium und Kalzium.

Mit ihrem nussigen, leicht süsslichen Geschmack lassen sie sich daher gut für Backwaren, Aufstriche, Dressings, Porridges oder Müsli verwenden.

Für Allergiker auf Schalenfrüchte sind diese Milchalternativen nicht geeignet.

 

Nussdrink lässt sich am Beispiel der Mandelmilch auch gut selbst herstellen:

 

- 100gr. ungeschälte Mandeln

- 1 Liter Wasser

 

Die Mandeln in eine Schüssel geben und mit dem Wasser bedecken. Über Nacht oder ca. 7-8 Stunden einweichen, dann absieben, nochmals spülen. 

Die Mandeln in einen Hochleistungsmixer geben, 1 Liter Wasser dazugeben und fein pürieren bis eine cremige Masse entsteht.

Eine Schüssel mit einem Passiertuch auslegen, die gemixte Masse hineingeben, die Kanten des Tuches auffassen und vorsichtige ausdrücken. Es kann auch ein Nussbeutel verwendet werden

Die Flüssigkeit in ein gespültes Glas abfüllen und kalt stellen.

Die *Trester*Masse lässt sich prima zum Backen oder getrocknet mit Salz und Gewürzen als Streukäse verwenden.

 

REISDRINK

Zur Herstellung von Reisdrinks wird Vollkornreis mit viel Wasser gekocht, fermentiert und gefiltert.

Durch die Filtration gehen gesunde Inhaltsstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe verloren, die oft nachträglich wieder hinzugefügt werden.

Reisdrink hat einen leichten süssen Geschmack, ist laktose- und glutenfrei und enthält von Natur aus wenig Fett und Proteine.

Neben dem natürlichen Arsen aus dem Boden/Wasser lagert der Reis verstärkt auch Arsen aus Klärschlamm und Phosphatdünger über seine Wurzeln ein.

Achten Sie daher beim Kauf von Reis und Co auf biologischen Anbau und deren Herkunft aus Europa. Das verringert die Transportwege sowie die Pestizidbelastung.

 

GETREIDEDRINKS

Für die Herstellung von Getreidedrinks werden Hafer, Dinkel, Hirse, Roggen oder Einkorn verwendet.

Da diese das Klebereiweiss Gluten enthalten, sollten Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit auf die Pseudogetreide Buchweizen, Quinoa oder Amaranth ausweichen.

Alle Getreidedrinks sind laktosefrei, enthalten Mineralien, Vitamine, essentielle Fett- und Aminosäuren sowie sekundäre Pflanzenstoffe und lassen sich mit ihrem leicht süsslichen Geschmack auch prima zum Backen und Kochen verwenden.

 

Schneller Haferdrink:

 

- 1 Liter Wasser

- 100gr. feine Haferflocken

 

Beides zusammen in einem hohen Becher auf hoher Stufe mixen und durch ein feinmaschiges Sieb, Passiertuch oder

Nussmilchbeutel geben und gut ausdrücken. Der Trester lässt sich noch gut als Grundlage für Aufstriche oder Gebäck verwenden.    Die *Milch* ist 2-3 Tage im Kühlsschrank haltbar. 

HANFDRINK

Die Speise-Hanfpflanze bildet 2-3 Millimeter grosse Nussfrüchte, die als Hanfsamen oder Hanfnüsse bezeichnet werden. Sie enthalten kein THC, das ansonsten eine berauschende Wirkung hat.

Dafür sind sie reich an Omega 3- und Omega 6- Fettsäuren, vielen Mineralstoffen sowie Eisen und enthalten neben alle 8 Aminosäuren auch die Vitamine B und E. 

Hanfmilch hat einen nussigen Geschmack und hat schon manchen Skeptiker von Pflanzenmilch überzeugt.

 

Hanfsamen, die eigentlich Nüsse sind, strotzen nur so vor essentiellen Inhaltsstoffen. Sie enthalten alle acht Aminosäuren und sind reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Dadurch stärken sie unsere Gesundheit und schützen gleichzeitig vor Krankheiten. Auch ohne Rausch!

Quelle: https://www.smarticular.net/hanfmilch-vegan-glutenfrei-regional-laktosefrei-rezept/
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KOKOSDRINK

Die Kokosmilch zählt in den Tropen zu den Grundnahrungsmitteln. Sie enthält viele Mineralstoffe wie Calcium, Kalium, Magnesium, Natrium und Phosphor sowie die Vitamine C, B1 und B3.

Hierzulande erhalten wir sie in Dosen oder TetraPaks abgefüllt.

Dafür wird die Kokosmilch in einem aufwendigen und langen Pressverfahren gewonnen und mit Stabilisatoren und Emulgatoren (E-Nummern) zur Haltbarmachung und Verdickung versetzt.

Kokosmilch in Bio-Qualität besteht lediglich aus Kokos und Wasser, sind dafür auch etwas teurer.

Beim Öffnen kann es vorkommen, dass sich die Kokosmilch in eine feste, weiss Schicht - dem Fettgehalt - und in eine milchige Flüssigschicht - dem Wasseranteil - getrennt hat. Das beeinflusst die Qualität nicht. Daher ist es gut, die Kokosmilch vor dem Öffnen zu schütteln.

Kokosmilch ist eine beliebte Zutat für exotische Gerichte. Sie verfeinert Suppen, Reis, Nudeln, Gemüse, Fleisch und Fisch.

Auch als Dessert, Eis oder zum Backen eignet sie sich als Sahne/Creme fraiche Ersatz.

Mit viel Wasser verdünnt kann sie auch als Getränk oder als Milchersatz genutzt werden.

Die Kokosnussmilch enthält zwar weniger Fett und Kalorien als herkömmliche Sahne/Rahm, hat aber einen höheren Anteil an gesättigten Fettsäuren. Daher sollte Kokosmilch auch massvoll konsumiert werden. Ein weiterer Fakt sind die bedenklichen Anbaumethoden, da Kokospalmen langam wachsen und nicht sehr ertragreich sind. Dazu kommen noch die langen Transportwege.

 

Kokosdrink aus getrockneten Kokosflocken

 

Dafür verwendet man im Verhältnis 1:2 Kokosflocken zu heissem Wasser.

Beides wird mit einem Pürierstab zu einer homogenen Masse gemixt und dann abgesiebt.

Der *Trester* kann für das Müsli oder Joghurt, der flüssige Anteil als Getränk verwendet werden.

Im gespülten Schraubglas hält sich die Mixtur etwa zwei Tage.

 

BARISTA

Für einen veganen Latte-Machciatto oder Cappucino tragen die verschiedenen Pflanzenmilch-Alternativen den Namenszusatz Barista.

Entscheidend ist hier ein hoher Proteingehalt, der aus Soja, Hafer, Mandel oder Zutaten wie Erbsenprotein stammen kann.

Für die Schaumbildung werden Gellan, Inulin, Tapiostärke, Johannisbrotkernmehl oder Lecithine verwendet. 

Der Pflanzendrink sollte für das Aufschäumen immer gut gekühlt sein

   

Mein Tipp:

Mandeldrink gehört zu den geschmackvollsten Michalternativen. Jedoch hat sie eine schlechte Umweltbilanz, da die meisten Mandeln aus Kalifornien stammen. 1 Kilo Mandeln verbraucht ca. 10.000 Liter Wasser.

Auch bei Mandeln aus dem Mittelmeerraum sieht es anbaumässig nicht besser aus.

Beim Reisdrink werden im Nassreisanbau durch Fäulnisprozesse Methan frei, beim Trockenreisanbau Lachgas frei, das um ein vielfaches schädlicher ist als CO2.

Deshalb ist es beim Einkauf auch immer wichtig, auf die Nachhaltigkeit der Produktionsform und das Herkunftsland zu achten.