*Wir leben nicht, um zu essen; wir essen, um zu leben*
Sokrates
Clean Eating hat seinen Ursprung in der Vollwertkost und ist nur ein weiterer Schritt, um unseren Körper mit vielen natürlichen Zutaten einfach frisch und gesund zu versorgen.
Dabei treten:
- fertig hergestellte und künstliche Lebensmittel wie Fertiggerichte, Produkte aus Weissmehl und Zucker
- Fast Food und Junkfood
- Tütensuppen, Dosenmahlzeiten
- fertige Dressings und Sossen
- Süsstoffe in jeder Form
- synthetischen Zusatzstoffe
- Farb- und Aromastoffe
- Geschmacksverstärker
- ungesunde Transfette und andere unerwünschte Stoffe in verarbeiteten Lebensmitteln
- Obst und Gemüse aus Grossbetrieben
- Produkte aus Massentierhaltungen wie Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Milchprodukte
völlig in den Hintergrund.
Die Auswahl an Obst und Gemüsen in Supermärkten und Discountern sind Hochleistungssorten, die genau an die Anspüche des Handels und an unseren Geschmack angepasst sind. Sie dürfen nicht zu sauer oder zu bitter schmecken, der vorgegebenen Obst-und Gemüsenorm entsprechen und müssen lange Transportwege ohne Druckstellen aushalten.
Um Obst z.B. süss zu bekommen, wird das enthaltene Polyphenol weggezüchtet. Normalerweise verbannt es natürliche Frassfeinde und hemmt als gesundes Antioxidant allergene Wirkungen in unserem Körper. Deshalb vertragen Menschen mit Apfelallergien die alten Obstsorten, die noch reich an Polyphenol sind, besser.
Es ist ja bekannt, dass Bananen und Zitrusfrüchten mit Methylcyclopropen begast werden, um das natürliche Reifegas Ethylen bei der Lagerung zu hemmen. Zusätzlich werden die Oberflächen gewachst, damit das Obst lange frisch und saftig bleibt. Das geschieht aber auch bei Apfel und Co.
Auch Trockenobst, Meerrettichzubereitungen, Krebstiere, Fruchtfüllungen bei Backwaren, Wein, Fruchtwein werden mit Schwefel behandelt, um die Braunfärbung sowie das Wachstum von Bakterien, Pilzen und Hefen zu verhindern. Das Produkt wird dadurch länger haltbar.
Bitterstoffe wie in Gurken, Chicoree, Radicchio, Zuckerhut, Kräutern und verschiedenen Wurzelgemüsen werden immer mehr weggezüchtet. Dabei sind sind sie für unseren Körper genauso wichtig: Bitterstoffe wirken als natürliche Essbremse, fördern die Fettverdauung und die Energieverbrennung und tragen ebenso zur Regulation unseres Säure-Basen-Haushaltes bei.
Bei verarbeiteten Lebensmittel spielen noch andere Faktoren mit. Um Geschmack und Haltbarkeit zu erhalten werden viele chemische Zusatzstoffe wie Quell-und Verdickungsmittel aber auch künstliche Farbstoffe und Geschmacksverstärker eingesetzt.
Ausserdem haben sie eine hohe Energiedichte, kaum Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente und müssen durch das Fehlen von Ballaststoffen weniger gekaut werden. Dadurch tritt kaum ein Sättigungsgefühl, man nimmt in kurzer Zeit viel mehr Kalorien zu sich und gibt keine Ruhe bis die Tüte leer gegessen ist.
Einn übermässiger Konsum an solchen Produkten kann unserem Körper ernsthafte Probleme verursachen. Wie schon Paracelsus sagte: *Die Menge macht das Gift*
Clean Eating bedeutet auch regional, saisonal sowie unverpackt einzukaufen, um unsere Umwelt zu schonen.
Dadurch entfallen lange Transportwege, der Müllberg reduziert sich durch unnötige Verpackungen, das Verhältnis zu Erzeuger und Verbraucher wird transparenter und die Ökobilanz verbessert sich.
Clean Eating ist einfach in der Zubereitung, ist abwechslungsreich, sättigend und lecker zugleich. So lassen sich als Beispiel eine Gemüsepfanne mit frischem Gemüse und Reis schnell zuzubereiten. Die Vorteile sind mehr Vitalstoffe, mehr Nährwert, keine unnötigen Zusatzstoffe und weniger Verpackungsmüll.
Verwenden Sie für das Clean Eating:
- Frische und naturbelassene Lebensmittel (wenn möglich Bio)
- Wählen Sie dabei saisonale und regionale Produkte
- Kaufen Sie nach Möglichkeit direkt beim Erzeuger...Hofladen, Abokiste, Markt
- Kaufen Sie offene und uneingeschweisste Produkte
- Lesen Sie die Zutatenliste oder das Etikett, wenn Sie auf verpackte Lebensmittel zurückgreifen
Clean Eating ist eine gute Ergänzung zur basischen, veganen und rohköstlichen Ernährung.
Mein Tipp:
Die meisten verarbeiteten Lebensmittel haben eine lange Zutatenliste.
Für mich gilt als Faustregel: Hat das Produkt mehr als 5 Zutaten und dazu noch unbekannte Zutaten, bleibt es einfach im Regal.
Je kürzer die Zutatenliste, umso besser ...☺
Der Nutri-Score ist eine vereinfachte Form der Nährwertkennzeichnung.
Er besteht aus 5 verschiedenen Farben von grün bis rot und ist mit den Buchstaben A-E gekennzeichnet.
So steht der Buchstabe A grün für eine gute, E rot für eine ungünstige Nährwertbilanz.
In diese Nährwertbilanz fliessen mit ein:
Dabei bezieht sich der Nutri-Score immer auf 100 Gramm bzw. 100 Milliliter eines Lebensmittels und ermöglicht damit einen schnellen Vergleich der verschiedenen Produkte untereinander.
Gleichzeitig gibt es den Herstellern einen Anreiz ihre Rezepturen zu verbessern und kann irreführende Gesundheitsversprechen auf einen Blick entlarven.
Mit einem solchen System lässt sich aber auch die Bilanz von schlechten Werten mit guten Werten ausgleichen und so kann ein überzuckertes Lebensmittel trotz allem als gut erscheinen. So führen Zusatzstoffe wie synthetische Süsstoffe, Geschmacksverstärker, Aromen, Emulgatoren, Füll-und Ausstauschstoffe dazu, dass der Anteil von Fett und Zucker sinkt.
Die Verwendung des Labels bleibt den Herstellern hier in Deutschland freigestellt, denn nur eine Verordnung der EU kann eine einheitliche Verpflichtung vorschreiben.
Fazit:
Der NutriScore ist grundsätzlich eine gute Sache. So entlarvt die Ampel auf einen Blick, wenn Zuckerbomben als gesund beworben werden.
Leider ist die Bewertungsgrundlage nur begrenzt und berücksichtigt ausgewählte Faktoren.
Bei Bio-Herstellern löst der Nutri-Score daher wenig Begeisterung aus.
Sie verarbeiten für ihre Produkte hochwertige Zutaten wie Öle mit ungesättigten Fettsäuren, Vollkorn, Linsen, Bohnen und Kichererbsen mit hohem Ballaststoffgehalt, mehr Fruchtanteil durch frische Früchte und Trockenobst, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffen. Die schonende Verarbeitung sowie der Verzicht auf Gentechnik, Pestizide und Dünger finden im Nutri-Score keine Berücksichtigung.
Und so kommt es durch die Vorgaben und Einstufungen soweit, dass ein konventionelles Produkt mit erlaubten Zuatzstoffen, Emulgatoren, Füll und Austauschstofffen besser abschneidet als das Bio-Produkt, dass z.B: eine höheren Fruchtanteil ausweist, mehr natürliche Ballaststoffe oder hochwertigere Öle und Fette hat.
Wer über Nährstoffe und Zutaten informiert sein will, muss deshalb weiterhin die Nährwerttabellen studieren. Sie sind für jeden Hersteller verpflichtend und sind auch für Allergiker aufschlussreich.