Bitterstoffe

Schon im Mittelalter nutzte man Pflanzen mit hohen Bitteranteil zur Behandlung bei Verdauungsbeschwerden.

Heute finden viele Pflanzen mit Bitterstoffen im medizinischen und naturheilkundlichen Bereichen ihre Anwendung.

Neben der Förderung einer gesunden Darmtätigkeit, Anregung des Speichelfluss und die Sekretion von Verdauungssäften werden den Bitterstoffen auch eine antientzündliche und immunregulierende Wirkung in den Bronchien gegen Asthma sowie einen regulierenden Effekt auf das Sättigungsgefühl nachgesagt.

 

Von Natur aus sind wir darauf ausgerichtet, das die bittere Geschmacksrichtung ein Warnhinweis für unseren Körper ist. Sie signalisiert uns: Vorsicht ungenießbar, diese Pflanze/Lebensmittel enthält Giftstoffe oder ist verdorben.

Süßer Geschmack dagegen verspricht schnelle Energie, salzig rundet das Essen ab, sauer macht angeblich lustig und umami verschafft kulinarische Zufriedenheit.

Und doch ist bitter in Maßen für unseren Körper notwendig, um auch überschüssige Säure zu binden und ein ausgewogenes Säure-Basen Gleichgewicht zu schaffen.

 

Viele natürliche Lebensmittel enthalten Bitterstoffe. Dazu zählen: 

 

Kräuter/Wurzeln:

  • Salbei
  • Rosmarin
  • Bärlauch
  • Basilikum
  • Thymian
  • Liebstöckl
  • Curcuma
  • Ingwer
  • Tausengüldenkraut

Wildkräuter:

  • Löwenzahn
  • Gänseblümchen
  • Spitz- und Breitwegerich
  • Schafgarbe
  • Wegwarte
  • Giersch
  • Brennessel

Gemüsesorten:

  •  Artischocken
  •  Brokkoli
  •  Rosenkohl
  •  Wirsing
  •  Aubergine
  •  Fenchel
  •  grüner Paprika
  •  Grünkohl
  •  Sellerie
  •  Radieschen

Salatsorten:

  •  Rucola
  •  Radicchio
  •  Chicorée
  •  Frisée
  •  Zuckerhut
  •  Endivie

Obstsorten:

  •  Schlehen
  •  Grapefruit
  •  Pomelo
  •  Kumquat

 

Durch jahrelange Neuzüchtungen wurden in vielen Salt/Gmüse- und Obstsorten die meisten der enthaltenen Bitterstoffe optimiert bzw. herausgezüchtet, um für die breite Masse gefällig zu sein. So schmecken Karotten und Äpfel viel süsser als je zuvor und Chicoree und co haben den grössten Teil ihrer Bitterkeit verloren.

Deshalb lohnt es sich auf alte Obst- und Gemüsesorten zu achten, die man auf Bauernmärkten oder Bio-Höfen finden.

Aber auch Wildkräuter, natives Olivenöl sowie Extrakte können dabei unterstützend wirken. Sie enthalten neben den Bitterstoffen auch Flavonoide und weitere sekundäre Pflanzenstoffe, die sich positiv auf viele Funktionen in unserem Körper auswirken.