Nüsse und Samen sind zwar reich an Kalorien, haben aber dafür eine hohe Nährstoffdichte.

Sie versorgen unseren Körper reichlich mit Mineralstoffen wie Magnesium, Kalium, Kalzium, Phosphor aber auch mit vielen Vitamien und zahlreichen ungesättigten Fettsäuren.

Sie sollten im rohen Zustand verzehrt werden, da sie dann in ihren Nährwerten hochkonzentriert und vom Organismus besser verwertbar sind. 

Auch sie sollten wie alle Lebensmittel mit Mass und Ziel in den Speiseplan eingebaut werden. Eine Handvoll davon decken dabei unseren Tagesbedarf gut ab.

Auch Nussmuse sind eine Alternative. Es gibt sie in unterschiedlichen Variationen wie Mandelmus, Sesammus, Kokosmus, Erdnussmus etc. 

 

Nüsse und Samen sollten immer kühl und dunkel, trocken und luftig aufbewahrt werden, das sie sonst leicht ranzig oder schimmelig werden.

Schmecken Nüsse/Samen untypisch, gar muffig oder bitter, sollten sie ausgespuckt und nicht verzehrt werden.

Sie können mit Afloxotinen, sogenannten Schimmelpilzen und deren Giften belastet sein, die man weder mit blossem Auge noch am Geruch erkennen kann.

Menschen mit einer Nussallergie können schon bei ganz geringen Spuren von Nüssen lebensbedrohliche Folgen haben. 

Deshalb ist es für sie äusserst wichtig, bei verarbeiteten Lebensmitteln die Inhaltsstoffe zu kontrollieren bzw. nachzufragen.

 

 

Mein Tipp:

Nüsse und Samen haben als Schutzhülle sogenannte Enzymhemmer, z. B. die Phytinsäure, um Fressfeinde wie Insekten und Ungeziefer abzuwehren. Durch ihre komplexbildende Eigenschaften bindet Phytinsäure aufgenommene Mineralstoffe in Magen und Darm und verhindert damit deren Weiterleitung. Das macht die Nüsse schwer verdaulich.

Durch das längere Einweichen der Nüsse/Samen in Wasser wird dieser Enzymhemmer besser abgebaut. Dann nochmals in einem Sieb unter fliessendem Wasser abwaschen und entsprechend weiterverarbeiten.

Chiasamen

Schon bei den Mayas und Azteken galt die Chiapflanze und deren Samen als Grundnahrungs- und Heilungsmittel.

Heute wird sie nicht nur in Mexiko, sondern auch in weiteren Teilen Südamerikas, in Australien und Südostasien angebaut.

Chia Samen sind eine gute ausbalancierteQuelle für Omega-3 und 6 Fettsäuren, enthalten alle notwendigen Aminosäuren, Mineralstoffe, Vitamine, Antioxidantien sowie eine Fülle an Ballaststoffen. So können sie das neun- bis zwöffache ihres eigenen Gewichts an Flüssigkeit aufnehmen. Sie sind geschmacksneutral und lassen sich vielseitig in Müslis, als Pudding oder als leckeres Dessert verwenden.

Da Chiasamen noch relativ neu auf unserem Markt sind liegt die Verzehrsempfehlung bei 15 gr. pro Tag.

 

Cashewkerne

in vielen Rezepten werden Cashewkerne gerne als Grundlage für Käseersatz, Aufstriche, Kuchenböden und Füllungen verwendet.

Sie enthalten viel pflanzliches Protein, ungesättigte Fettsäuren, weniger Fett als andere Nüsse und sind gute Lieferanten der Vitamin-B Gruppe sowie für Magnesium, Kalium und Phosphor.

Streng genommen sind Cashews keine Nüsse, sondern die Kerne des Cashewapfels.

Der Cashewapfel wird meist roh verzehrt oder zu Saft, Marmelade, Essig oder Schnaps verarbeitet. Der Cashewkern, es ist nur einer pro Frucht, sitzt an der Unterseite des Apfels und ist mit einer etwas hölzernen Schale umgeben. Diese Schale enthält ein giftiges Öl, das schwere Verätzungen hervorruft.

Die Cashwkerne werden deshalb entweder geröstet oder bedampft und dann erst geknackt.

In mühevoller Handarbeit werden die Kerne aus den Schalenresten gelöst und nach einem weiteren Trocknungvorgang gehäutet und für den Export verpackt.

Die meisten Cashews stammen aus Indien, Elfenbeinküste, Afrika und Asien. Sie werden dort meist unter schlechten Arbeitsbedingungen und Arbeitschutzmassnahmenn mit unfairen Löhnen geernet und verarbeitet und haben  einen langen Transportweg hinter sich, bis sie in unseren Regalen liegen.

    

Erdnüsse

Erdnüsse zählen botanisch zu den Hülsenfrüchten und sind damait reich an Protein und ungesättigten Fettsäuren, Zink und Magnesium. Sie müssen wie Erbsen und Bohnen jedes Jahr neu ausgesät werden.

Hauptanbaugebiete sind Brasilien und Argentinien, aber auch Ägypten und Senegal.

Erdnüsse wachsen unter der Erde. Zur Ernte werden sie entwurzelt, eingesammelt und die Kerne von der Hülse getrennt.  

Bei ca. 150 Grad werden sie geröstet und geschält.

Erdnüsse gehören zu den Lebensmitteln, die ein besonders hohes allergisches Risiko aufweisen. Da in vielen verarbeiteten  Produkten Erdnüsse nthalten sind, sollten Allergiker stets gründlich die Packungshinweise studieren.

Die meisten im Handel erhältlichen Erdnüsse sind geröstet, geölt und gesalzen und sind damit für eine gesunde Ernährung nicht zuträglich.

 

Flohsamen

Flohsamenpflanzen zählen zu der Gattung der Wegericharten wie unser hier bekannte Spitzwegerich.

Sie werden hauptsächlich in Indien und Pakistan angebaut und als Lebensmittel und Heilmittel verwendet.

Die Samen sind geruchs- und geschmacklos und können daher vielseitig eingesetzt werden. Da sie die besondere Fähigkeit haben, in Flüssigkeit auf das bis zu 50-fache ihres Volumens aufzuquellen, lassen sie sich prima als Gelier-und Bindemittel verwenden. 

Gerade in der vegetarischen/veganen Ernährung werden sie zur Herstellung von Puddings, Marmeladen oder als Grundlage für Käseersatz eingesetzt.

Durch ihre hohe Quelleigenschaft steigern sie zudem das Sättingsgefühl, sind ballaststoffreich und unterstützen unsere Darmgesundheit. 

 

Hanfsamen

Hanf gehört botanisch zu den Maulbeergewächsen. Die Pflanze ist sehr robust, wächst auf fast allen Böden und hat keinen grossen Anspruch an das Klima. So wird er regional in Duetschland und den Nachbarländern angebaut.

Mit ihren pfahlartigen Wurzeln lockert sie die Böden und verbessert damit den Nährstoffgehalt für nachfolgende Fruchtfolgen. Hanf ist nach ca. 100 Tage erntereif.

Hanfsamen sind reich Vitamin B1 und B2 sowie Vitamin E, Spurenelemente wie Calcium, Magnesium, Eisen und Kalium, ungesättigen Fettsäuren und an natürlichen Ballaststoffen. Weiterhin haben sie ein gut ausgeglichenes Omega6 zu Omega3 Verhältnis und enthalten essenzielle Linolsäure und wertvolle Alpha-Linolsäure.

Sie enthalten hochwirksame Antioxidantien und haben damit eine präventative Wirkung auf unseren gesamten Organismus und das Immunsystem.

Hanfsamen sind sehr ballaststoffreich. Zu viele Hanfsamen können zu Durchfall oder einem unwohlen Völlegefühl führen. Deshalb liegt die empfohlene Tagesration bei 10-30 Gramm.

Bei den frei verkäuflichen Hanfsamen handelt es sich um Nutzhanf, der keine berauschende Wirkung gemäss dem Verbraucherschutz hat.

Säuglinge und Kleinkinder sollten besser keine Hanfprodukte essen. 

 

Haselnüsse

Haselnüsse enthalten überwiegend Fett mit einem hohen Anteilt an ungesättigten Fettsäuren. Sie sind reich an Eiweiß, Kalzium und Kalium sowie die Vitamine B1, B2 und E.

Bei einer Allergie gegen Haselnüsse reagiert unser Immunsystem auf Eiweiße in den Nüssen und bildet Abwehrstoffe gegen die Allergene. Diese Antikörper lösen die Produktion von Histamin aus, welches wiederum zu allergischen Symptome führt.

Haselnüsse finden wir in vielen Backwaren, Süssigkeiten aber auch in sonstigen Fertigprodukten. 

Ihre Anbaugebiete sind hauptsächlich in der Türkei. Sie werden dort in Monokulturen unter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Pestiziden angebaut. Auch die Ernte ist aufwendig, da die Haselnüsse in Handarbeit einzeln von Sträuchern oder Bäumen gepflückt werden. Kinderarbeit ist auch dort ein Thema.

2014 kam es zu einer weltweiten Haselnusskrise, da in den türkischen Hauptanbaugebieten Frostnächte die Ernte stark beeinflussten. Die Weltmarkpreise stiegen enorm in die Höhe.

Wie bei den Walnüssen werden lagernde Haselnüsse zur Schädlingsabwehr begast und mit Schwefel gebleicht.

Beim Kauf auf ganze Haselnüsse zurückgreifen und nach Bedarf mahlen. Gemahlene Nüsse enthalten noch Schalen, werden schneller ranzig oder von Schädlingen befallen. 

 

Macadamia-Nüsse

Die Macadamia-Nuss zählt zu den Königinnen der Nüsse. Aufgrund des schwierigen Anbaus, der komplizierten Weiterverarbeitung und der grossen Nachfrage gehört zu den teuersten Nüssen der Welt.

Ihre hauptsächlichen Anbaugebiete sind Australien, Neuseeland, Hawaii aber auch Kenia, Südafrika und Südamerika. Durch die langen Tranpsortwege haben sie eine schlechte Ökobilanz.

Die eigentlichen Nusskerne sind von einer runden, sehr harten Schale umgeben, die sich mitunter nur schwer knacken lässt.

Deshalb findet man im Handel ganze Macadamianüsse bereits angeknackt.

Die Kerne selbst haben einen milden, leicht süßlich und schmecken buttrig. Sie enthalten vielfach ungesättige Fettsäuren, Eiweiss, Vitamine und Mineralstoffe. Sie gehören zu den kalorienhaltigsten Nüssen.   

Macadamianüsse werden bei uns meist geröstet, gesalzen, gesüsst und geölt als Snack angeboten.

 

Mandeln

Der Mandelbaum gehört zu den Rosengewächsen und wird überwiegend im Mittelmeerraum, aber auch in Kalifornien und in Vorder- und Zentralasien angebaut. Seine Samen, die Mandeln, enthalten zahlreiche ungesättigte Fettsäuren, viele Mineralstoffe sowie grosse Mengen der Vitamine B und E.

Bittermandel sind aufgrund ihres hohen Gehaltes an Blausäure nicht zum Verzehr geeignet. Sie werden für die Herstellung von Bittermandelöl für Liköre und als Backzutat verwendet. Dabei wird die Blausäure dem Öl entzogen.

Das Angebot an Mandelprodukten ist von Mandelmilch, Mandelmehl, Mandelmus, Mandelöl über veganen Käse gross.

 

Paranüsse

Paranüsse sind wahre Nährstoffpakete und stammen aus den tropischen Regenwäldern Südamerikas .

Neben dem hohen Eiweiß- und Fettgehalt besitzt die Paranuss im Vergleich zu anderen Nussarten einen sehr hohen Anteil an Mineralstoffen wie Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium, Phosphor und auch sehr viel Selen.

Jedoch weisen die Kerne aber auch einen natürlichen, relativ hohen Gehalt an Barium und Radium aus.

Deshalb sollten Paranüsse nur gelegentlich und in kleinsten Mengen verzehrt werden.

 

Pekannüsse

Pekannüsse stammen aus Nordamerika und wurden bereits von den indianischen Ureinwohnern als Nahrungsmittel genutzt.

Sie gehören zu der Gattung der Wallnussbäume, ist aber im Geschmack feiner, milder und haben ein buttriges Aroma. 

Durch den hohen Anteil von Fett und Eiweiss zählen sie zu den kalorienreichsten Nüssen. Dafür überzeugen sie aber auch mit einem hohen Gehalt verschiedener Mineralstoffen wie Zink, Kalium, Phosphor, Eisen und Magnesium sowie an vielen B-Vitaminen und Ballaststoffen.

Pistazienkerne

Pistazien verfügen über einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, Aminosäuren, Proteinen und sind reich an Mineralien wie Eisen, Kalium und Magnesium. Ihr Geschmack ist mandelartig und neben süsslich auch kräftig-würzig.

Ihre Bäume wachsen vorwiegend in heißen, trockenen Wüstengegenden der Türkei, Iran, USA und China.

Sie werden zur Erntezeit wie bei den Oliven von Hand oder maschinell von den Bäumen geschüttelt, aufgefangen, gewaschen und dann getrocknet. Durch die Trocknung platzt die äussere Schale etwas auf, dass das Schälen vereinfacht. 

Pistazien kommen bei uns meist geröstet und gesalzen als Knabberei in den Handel.

Wir finden sie aber auch in Pralinen, Gebäck, Wursterzeugnissen und orientalischen Gerichten.

 

Sesam

Sesam stammt ursprünglich aus Indien. Es ist eine einjährige Pflanze mit langen Wurzeln und ist damit sehr trockenheitsresistent.

Die Samen befinden sich wie bei den Erbsen in einer Schote, die nach dem Trocknen aufspringen und geerntet werden.

Am Bekanntesten ist der weisse Sesam, es gibt aber auch braunen und schwarzen Sesam.

Sesam ist reich an Eisen und Calcium, Proteinen und Eiweiss und enthält Antioxidantien, unter anderem Vitamin E.

Da Sesam ein starkes Allergen ist, sollte er von Allergikern gemieden werden.

 

Sonnenblumenkerne

Sonnenblumen sind jedem bekannt. Ab Juli leuchten sie mit ihren grossen Blüten in vielen Gärten und Feldern.

Sie werden auch hier bei uns zur Nutzung angebaut. Nach der Blüte werden die Pflanzen auf dem Feld belassen, bis sie Dürr sind und dann mit einem speziellen Aufsatz für den Mähdrescher gedroschen.

Sie sind damit auch ein heimisches Superfood und sehr gesund, weil sie viele Mineralstoffe, Vitamine, ungesättigte Fettsäuren und Proteine enthalten. Da sie viel Omega6-Fettsäuren enthalten sollte man sie mit Leinsamen oder Leinöl kombinieren, da diese sie mit den Omega3 Fettsäuren  wieder ausgleichen.

Sonnenblumekerne sind vielseitig einsetzbar - als Topping für Salate und Brötchen, ins Müsli oder Porridge, als Brotaufstrich, karamelisiert als Nascherei oder einfach ...nur pur.

Walnüsse

Walnussbäume können bis zu 200 Jahre alt und 30 Meter hoch werden.

Ihre Früchte, die Walnüsse, ähneln in Form und Farbe unserem menschlichen Gehirn. 

Schon im  Mittelalter  wurde empfohlen, täglich eine Handvoll Walnüsse, ca. 20-30gr. zu sich zu nehmen, um sich vor Müdigkeit und Nervosität zu schützen, die Merkfähigkeit und die Wahrnehmung zu stärken und der Veralkung der Gefässe vorbeugen.

Walnusskerne werden für Kuchen, Gebäck, aber auch als Beilage zum Käse oder als Knabberspass verwendet.

Auf vielen Wochenmärkten wird diese heimische Nussart angeboten. Somit können Walnüsse in der Schale das ganze Jahr über kühl und trocken gelagert und nach Bedarf geöffnet werden.

Konventionelle angebaute Walnüsse werden mit Schwefellauge gebleicht und zum Lagerschutz mit Methylbromid oder Phosphorsäureester begast.