Eine gesunde Ernährung beinhaltet auch pflanzliche Öle. Sie werden durch das mechanische Pressen aus den fetthaltigen Früchten des Olivenbaumes, Avocadobaumes oder der Ölpalme, aber auch aus Walnüssen, Mandeln, Macadamianüssen etc. gewonnen.

Bei Sesam, Raps, Hanf, Soja, Sonnenblumen liefern die fetthaltige Samen durch Pressung und Extraktion wertvolle Öle.

Pflanzliche Öle bestehen hauptsächlich aus einfachen und mehrfachen ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen, Aromastoffe, Flavonoide und enthalten die wichtigen Omega-3 und Omega-6 Verbindungen.

Sie sind leicht von den tierischen Fetten zu unterscheiden, da sie flüssig sind. Ausnahme bilden dabei das Kokosnussöl und das Palmkernöl, die sie sich erst bei Temperaturen ab 23 Grad verflüssigen.

 

Raffinierte Öle

Einfache, raffinierte Speiseöle sind relativ geschmacksneutral. Dabei werden in einem aufwendigen mechanischen und chemischen Verfahren enthaltene Pigmente, Geruchs-, Geschmacks- und Bitterstoffe herausgefiltert. Das macht das Produkt haltbarer und optisch ansprechender 

Raffinierte Öle bestehen meist aus einer Mischung unterschiedlicher pflanzlicher Öle. Sie werden unter der Bezeichnung Tafelöl, Speiseöl, Pflanzenöl oder Salatöl verkauft. Aufgrund ihrer Hitzebeständigkeit sind sie zum Kochen, Braten oder Frittieren geeignet.

 

aufgrund ihrer Hitzebeständigkeit sowohl zum Kochen als auch zum Braten, Frittieren und Grillen verwenden – allerdings sind sie weitestgehend denaturiert und bringen weder geschmacklich noch gesundheitlich einen nennenswerten Mehrwert mit.

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Trans-Fettsäuren

Trans-Fettsäuren entstehen, wenn Pflanzenöle für die industrielle Verarbeitung gehärtet oder in hohen Temperaturen erhitzt werden.

Dabei verändert sich ihre chemische Struktur, die sich negativ auf unseren gesamten Stoffwechsel auswirken können.

Trasnfette finden sich hauptsächlich in Fertiggerichten, Gebäck, Chips und Knabbereien, frittierten Produkten und sonstigem Fast Food. So geben sie Brotaufstrichen und Fertigwaren eine schön cremige Konstinenz. Auch die Streichfähigkeit von Margarine wird dadurch verbessert.

Transfette werden auf Lebensmittel-Verpackungen mit "gehärtet" und "teilweise gehärtet" bezeichnet.

Kaltgepresste Öle

Kaltgepresste Öle werden auch native Öle genannt. Sie werden nur unter mechanischen Pressverfahren aus Früchten, Samen oder Nüssen gewonnen und sind reich an Nährstoffen und essentielen ungesättigten Fettsäuren.

So schmecken Walnuss-, Kürbiskern- oder Rapsöle nach wie vor nussig und haben ihren individuellen Geschmack.

Sie sind ideal zum Herstellen von Salatsaucen, kalten Vorspeisen, Brotaufstrichen und Desserts.

Da sie einen niedrigen Rauchpunkt haben sind sie zum Kochen und Braten nur bedingt bei niedrigen Temperaturen geeignet. Natives Kokosöl bildet dabei eine Ausnahme.

Der Begriff *Kaltgepresst* ist gesetzlich leider nicht geschützt. Deshalb können bei der mechanischen Pressung durch den hohen Druck Temperaturen gut über 100Grad entstehen. Lediglich das Olivenöl darf nach Einhaltung der Vorgaben für eine schonende Verarbeitung nach der EU-Verordnung die Bezeichnung *nativ* und *extra* tragen.  

wie Vitamine, Aromastoffe, Flavonoide und andere Vitalstoffe.

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Kaltgepresste Öle sollten immer gut verschlossen und dunkel gelagert werden, da sie lichtempfindlich und leicht ranzig werden können.

Olivenöl

Das Olivenöl ist Hauptbestandteil in der meditaneren Ernährung und wird dort vielfach eingesetzt.

Die Farbe und der Geschmack eines Olivenöles sind von der Olivenart, deren Inhaltsstoffe und vom Reifezustand abhängig.

So gibt es sie in den Farbtönen grün-bräunlich bis hellgelb und in einer Geschmacksvielfalt von buttrig bis fruchtig über kräftig.

Olivenöl verfeinert leckere Salate, frisch gekochte Artischocken, hauchfeines Gemüse-Carpaccio, Pastagerichte und auch Risotto.

Es versorgt unseren Körper mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Antioxidantien, Vtamin E und Omega 6 Fettsäuren.

Ein gutes Olivenöl kostet zwischen 10-15 Euro. Es sollte extra nativ, erste Güteklasse, kaltgepresst, in einer dunklen Glasflasche,   und leicht naturtrüb sein.

Rapsöl

Im Sommer leuchten überall die weiten gelbblühenden Rapsfelder.

Aus den Samen der Blütenstände wird dann das Rapsöl gewonnen. Es weist ein besonders günstiges Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren auf, ist reich an ungesättigten Fettsäuren, Antioxidantien, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen..

Sein leichter nussiger Geschmack kann in der Küche  sowohl zum Braten als auch zum Backen verwendet werden.

Rapsöl ist relativ lange haltbar und sollte wie alle Öle immer an einem dunklen Ort aufbewahrt werden.

 

Leinöl

Leinöl ist aufgrund seines hohen Gehalts an Omega-3-Fettsäuren und seiner sekundären Pflanzenstoffe wie Polyphenole (bioaktive Substanzen) und Phytohormone (wachstumsregulatorische Botenstoffe) bekannt. Sie haben eine lebensnotwendige Funktion und eine antioxidative Wirkung für unseren Körper.

Leinöl wird heiss oder kalt gepresst aus Leinsamen gewonnen. Durch seine kurze Haltbarkeitsdauer (ca. 3 Monate) sollte es nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahrt und bald verbraucht werden.

Es eignet sich gut für Salate, als Ergänzung zu Kartoffeln und Quark. Zum Braten ist es nicht geeignet, da es durch die Erhitzung einen fischigtraningen Geruch bekommt.   

Sesamöl

Das Sesamöl ist besonders in der asiatischen Küche beliebt. Mit seinem nussigen Geschmak verfeinert es Salate, Reis-, Gemüse- und Linsengerichte und gibt Fruchtdesserts und Gebäck eine besondere Note.  Es sollte beim Kochen nur schonend erhitzt werden, damit die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben.

Sesamöl ist lange haltbar und relativ widerstandsfähig gegenüber Licht und Wärme.

Neben seinen mehrfach ungesättigten Fettsäuren enthält Sesamöl  einen hohen Anteil an Linolsäure, einer Omega-6-Fettsäure,  Antioxidantien, denen eine krebsvorbeugende Wirkung zugeschrieben wird, sowie Lecithin und Vitamin E.

 

Sonnenblumenöl

Das Sonnenblumeöl ist mit seinem milden, leicht nussigen Geschmack in vielen Küchen beliebt.

Es wird aus den Samenkernen der Sonnenblumenblüten gepresst und kann vielseitig zum Kochen und Backen verwendet werden.

Die Inhaltsstoffe des Sonnenblumenöls wie die Linolsäure (Omega-6-Fettsäure), die einfach ungesättigte Omega-9-Fettsäure Ölsäure sowie Vitamin E bleiben besser erhalten, wenn es kaltgepresst und anschließend nicht weiter behandelt wird.

High-Oleic Sonnenblumen stammen aus einer mutierten Züchtung von Sonnenblumen ohne Gentechnik.

Sie enthalten einen wesentlichen höheren Anteil an einfach ungesättigter Ölsäure und einen geringeren Inhalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Dadurch wird das gewonnene Öl sehr hitze- und oxidationsstabil und kann ideal zum Braten und Frittieren verwendet werden. 

 

Distelöl

Distelöl, auch als Safloröl bekannt, enthält wichtige Wirkstoffe wie Vitamin A und K zur Zellbildung für Haut, Knochen, Schleimhäuten und Nerven und ist reich an Omega-6 Säuren.

Kaltgepresstes Distelöl ist nicht lange haltbar und sollte schnell verbraucht werden. Zum Braten ist es nicht geeignet, da es nicht hitzebeständig ist. Durch seinen milden Geschmack lässt es sich ideal für Salate und gedünstete Gemüsegerichte verwenden, finden aber auch seine Anwendung in de Schönheitspflege.

Kürbiskernöl

Für das typische dunkelgrüne Kürbiskernöl werden spezielle Kürbisse, sogenannte Ölkürbisse, angebaut. Sie enthalten Kerne ohne holzige Schalen und wenig Fruchtfleisch.  

Nach der Ernte werden die Kürbissamen zermahlen und geröstet. Dadurch erhält das Kürbiskernöl seinen nussig-würzigen Geschmack und verfeinert Salate, Gemüsegerichte und Suppen. Es sollte erst nach dem Kochen über die Speisen gegeben werden. 

Kürbiskernöl zeichnet sich durch seine verschiedenen Vitamine wie Vitamin A, B1, B2 und Vitamin C, Mineralstoffe wie Eisen, Fluor, Jod, Kalium, Calcium etc. sowie durch seinen hohen Anteil an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren aus.

Walnussöl

Walnussöl ist mit seinem nussigen Geschmack besonders aromatisch, reich an essentiellen Fettsäuren, der Omega-3-Fettsäure Linolsäure sowie an Biotin und Zink zur Bildung von Keratin von Haut, Haare und Nägel.

Es lässt sich eher für die kalte Küche verwenden, da es nicht hitzebeständig ist. So verfeinert es Blattsalate wie Feldsalat, Wurzelgemüse und rundete Kuchen und Desserts ab.

Weiterhin kommt es auch in der Kosmetik, zur Herstellung von Ölfarben und in Zusammenhang mit Holzpflegeprodukten zum Einsatz.

Mandelöl

Mandelöl zeichnet sich durch seine milde und feine Mandelnote aus. Es besitzt viele ungesättigte Fettsäuren, wobei der Anteil an Ölsäure besonders hoch ist. Auch ist es reich an Linolsäure und bringt eine komplexe Kombination von Vitaminen und Mmineralien mit, die für unseren Stoffwechsel und der Zellerneuerung dienen.

Mandelöl wird daher durch diese Eigenschaften auch gerne im Kosmetikbereich eingesetzt.

In der Küche lässt sich das Nussöl für verschiedene Blattsalate, zum kurzen Andünsten von Gemüse und zum Verfeinern von süssen Speisen verwenden. Zum Braten und Backen bei hohen Temperaturen ist es nicht geeignet.  

 

Erdnussöl

Erdnussöl ist kaltgepresst oder raffiniert erhältlich. So unterscheidet sich raffiniertes Erdnussöl durch eine fast fettweisliche Farbe und auch der nussige Geschmack ist kaum mehr wahrnehmbar. Es hat einen hohen Rauchpukt und lässt sich daher gut zum Frittieren und Braten verwenden.

Kaltgepresstes Erdnussöl eignet sich vor allem zum Verfeinern von Speisen und wird gerne am Schluss des Garens mit seinem nussigen Aroma für asisatische Wok-Gerichte verwendet. 

Mit seinem wichtigen Gehalt an Vitamin K, B1 und D unterstützt es unseren Stoffwechsel zum Knochenaufbau und liefert wertvolle Bausteine zur Blutregulierung. 

Allergiker müssen dabei beachten, das auch Erdnussöl Allergien auslösen kann.

 

Sojaöl

In all den Jahren ist Sojaöl zu einem reinen Industrieprodukt geworden. Da es in grossen Mengen verfügbar ist wurde es zu einem günstigen Pflanzenfett. So wird es in der Lebensmittelindustrie, im Kosmetikbereich, als Bio-Diesel und als Grundlage für Lacke und Farben eingesetzt.

Bei der raffinierten Herstellung wird das Öl durch Einsatz von Lösungsmitteln aus den Bohnen gelöst und hat dadurch eine wesentlich hellere Farbe. .

Kaltgepresstes Sojaöl hat einen dunklen, fast bräunlich Farbton und ein wesentlich kräftigeres Aroma. Es kann gut zum Kochen und Braten verwendet werden.

Durch die gesunde Mischung an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, pflanzlichen Hormone und Botenstoffe (Isoflavone), Vitaminen E und K versorgen sie unseren Körper mit notwendigen Nährstoffen.

Inzwischen gibt es auch kalt gepresstes Sojaöl aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, dass nachhaltig und nicht genmanipuliert angebaut ist.

Kokosöl

Kokosöl wird aus dem Fruchtfleisch der Kokosnuss, der Kopra, durch Vermahlen, Trocknung und Pressung gewonnen. Es besteht fast ausschliesslich aus gesättigten Fettsäuren und ist damit sehr hitzestabil.

Sein Schmelzpunkt liegt bei ca. 23 Grad, deshalb kann es in heissen Sommermonanten auch bei uns flüssig werden.

Wer den typischen Kokosgeschmack mag, greift auf natives Kokosöl zurück. Desodoriertes Kokosfett hat einen neutralen Geschmack, da die Geschmacks- und Geruchskompenten entzogen wurden.

Kokosöl wird in der Küche vor allem zum Backen, Braten und Frittieren verwendet.

Weiterhin findet es Verwendung in der Herstellung von Nahrungsmitteln, Kosmetik- und Pharmazieprodukten und als Grundlage für Chemikalien.

Arganöl

Zu den wertvollsten und teuersten Ölen gehört Arganöl. Es wird traditionell von den Berberfrauen in Marokko mühevoll in Handarbeit hergestellt. Dabei werden die harten Nüsse mit Steinen aufgeklopft, die Samenplättchen entnommen, geröstet und später in einer von Hand betriebenen Steinmühle vermahlen. Das Mus wird mit abgekochtem Wasser zu einem Brei vermischt und so lange geknetet, bis das Öl austritt.

In der Küche findet es seine Anwendung in Salatsaucen, als Dips für Brot und Gemüse oder zum Verfeinern von Couscous und anderen Getreidegerichten.

Durch seine wertvollen Inhaltsstoffe, ungesättigen Fettsäuren und Antioxidantien wird es auch tradtionell zur äußerlichen Behandlung bei Hautproblemen, Bindegewebsschwäche, Nagelpilz und zur Haarpflege eingesetzt. 

 

Hanföl

Hanföl enthält für unseren Körper wichtige Omega-3 – und Omega-6-Fettsäuren sowie Öl-, Palmitin-, Linol-, Stearin- und Gamma Linolensäure. Sie sind wichtig für die Zellerneurung und der Funktion des Gehirns. Ausserdem enthält es viele Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium, Kalium, Eisen, Zink etc.

Kaltgepresstes Hanföl hat eine gelblich-grüne Farbe und und einen leicht krautig-nussigen Geschmack. Aufgrund der Lichteinwirkung ist es in dunklen Flaschen abgefüllt. Es sollte nicht heiss erhitzt und erst am Schluss den Speisen zugegeben werden.

Hanf wird auch hierzulande zur Gewinnung von Hanffasern angebaut. Das Hanföl ist lediglich ein Nebenprodukt daraus. Dafür werden die Hanfsamen maschinell geschält und in einer Ölmuhle gepresst. Das daraus gewonnene Hanföl hat im Gegensatz zum ätherischen Hanföl keine berauschende Wirkung. 

 

Fazit:

Auch wenn kaltgepresste Öle und Fette unseren Körper mit wertvollen Inhaltsstoffen versorgen und sie in der Küche als Geschmacks- und Aromaträger dienen, sollten sie immer bewusst mit Mass und Ziel verwendet werden - Das Weniger ist auch hier Mehr.

Entscheiden Sie sich beim Kauf für kaltgepresste Öle in Bio-Qualität. Auch wenn sie teurer sind, sind sie zumindestens nicht gentechnisch verändert und ohne Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln und Kunstdünger gewachsen.

Varieren Sie zwischen 2-3 Öle. Sie sorgen für Abwechslung im Geschmack und Aroma sowie in der Nährstoffzusammensetzung.

Verschliessen Sie Ihre Öle immer nach dem Gebrauch gut und fest, bewahren Sie sie an einem dunklen Ort auf und verbrauchen Sie zügig.